cominvest: Verliebe dich nie in eine Aktie
cominvest: Verliebe dich nie in eine Aktie
franckreporter via Getty Images

Geldanlage: Verliebe dich nie in eine Aktie

Große Gefühle sind schön. Aber bei der Geldanlage haben sie nichts zu suchen. Ein klarer Kopf und klare Regeln sind für den finanziellen Erfolg entscheidend.

Knisternde Spannung liegt in der Luft, verstohlene Blicke fliegen durch den Raum, Flugzeuge im Bauch: Verliebt zu sein ist ein dramatisches Gefühl. Der Blick ist auf das Positive gerichtet und potenzielle Probleme werden ausgeblendet. So schön solche Emotionen sind: An einem Ort sollte man sich das Verliebtsein besser verkneifen – an der Börse. Denn bei der Geldanlage haben große Gefühle nichts zu suchen.

„Verliebe dich nie in eine Aktie“ – so lautete die Maxime von Peter Lynch. Lynch gilt als einer der größten Anleger und Fondsmanager des 20. Jahrhunderts. Mit seinem Magellan Fund bescherte er Anlegern über Jahrzehnte hervorragende Renditen. Sein Motto für einen klaren Kopf hat er immer befolgt. Denn Lynch wusste: Liebe kann blind machen oder zumindest die klare Sicht beeinträchtigen. Viele Börsianer kennen das aus Erfahrung: Es gibt bestimmte Aktien, die wachsen einem besonders ans Herz. Das können Papiere von Unternehmen sein, die Anleger mit ihrem Hobby verbinden – Harley-Davidson für den Motorradfahrer, Adidas für den Jogger oder Borussia Dortmund für den Fußballfan. Oder es sind Aktien aus einem Sektor, in dem man sich besonders gut auskennt – der Ingenieur in der Automobilbranche etwa oder der Designer bei den Luxusmarken.

Liebe ist schwer zu kontrollieren

Auch versierte Investoren haben manchmal Mühe, sich nicht zu verlieben. Denn bei der Geldanlage gibt es zahlreiche Psychofallen. Ein ganzer Forschungszweig beschäftigt sich damit – die Behavioral Finance. Sie hat schon bei vielen Börsianern „Selbstüberschätzung“ konstatiert. Das heißt: Bei guter Kursentwicklung glauben Anleger gern, schon immer von der Überlegenheit der Aktie gewusst zu haben. Sie kontrollieren ihre Depots regelmäßig und überlegen, was sie mit den schönen Gewinnen als Nächstes kaufen werden. Wenn die Kurse dagegen sinken, flacht bei einigen das Interesse am eigenen Depotkonto ab, und ganz Enttäuschte zappen sogar vor der 20-Uhr-Tagesschau weg, weil sie die Hiobsbotschaften in der „Börse vor acht“ nicht sehen wollen.

Auch die sogenannte „Home Bias“ gehört zu den typischen Psychofallen. Das heißt: Anleger verlieben sich gern in Aktien, die sie kennen – etwa aus dem DAX. Der deutsche Aktienmarkt macht aber gerade einmal 3 % des MSCI World Index aus. Deshalb sollten Anleger ihre „Liebe“ und Investitionen weltweit streuen. Zudem knüpfen Menschen gerne an die Erfahrungen der Vergangenheit an. Dieser sogenannte „Ankereffekt“ hält manche Beziehung noch nostalgisch am Leben, obwohl sie längst die Basis verloren hat. Das gilt zwischen zwei Menschen, aber auch zwischen Anleger und Aktie. Der enttäuschte Käufer wartet lange, dass die Aktie ihren Einstandskurs wieder erreicht, und schaut zu, wie das Papier weiter absinkt. „Der Ankereffekt besteht oft auch bei Aktien, mit denen man bereits in der Vergangenheit Gewinne erzielt hat“, sagt Winfried Walter, Vorstand und Fondsmanager der Kölner Vermögensverwaltung Schneider, Walter & Kollegen.

Ob Einzelwerte, Branchen oder Regionen: Bei Finanzanlagen lohnt sich ewige Treue nur sehr selten. Sie sollten in der Regel nur „Lebensabschnittsgefährten“ sein, denn Trends und Märkte ändern sich im Zeitverlauf. So sind die meisten Shootingstars des Dotcom-Booms der Jahrtausendwende längst verglüht. Nur wenige Ausnahmen sind heute noch ganz vorn dabei. Auch die großen Hoffnungen und das gute Gewissen bei Investitionen in Aktien aus dem Sektor der erneuerbaren Energien haben viel Lehrgeld gekostet. Zwar ist die Energiegewinnung aus Wind und Sonne grundsätzlich eine gute Idee. Aber wer zu sehr für seine Aktien brannte, verlor den Blick für die Veränderungen am Markt. Es gab weniger Subventionen und die Konkurrenz aus China wuchs. Die Gewinne der Solarunternehmen und die Kurse ihrer Aktien schmolzen wie Butter in der Sonne.

Rational investieren mit dem Robo-Advisor

„Liebe darf bei Börsengeschäften keine Rolle spielen“, mahnt der Kölner Fondsmanager Winfried Walter. Zwar hat auch er Aktien, die er seit vielen Jahren intensiv beobachtet und oft in seinen Fonds hält: „Aber es ist wichtig, gerade bei diesen Favoriten die aktuellen Zahlen und Fakten im Blick zu haben: Sonst sieht man nicht die Alarmzeichen, die auch einmal für einen Verkauf sprechen.“ Wer sich als Privatanleger diesen nüchternen Blick nicht zutraut, kann die Anlageentscheidungen einem Fondsmanager überlassen. Oder er setzt auf eine digitale Vermögensverwaltung wie cominvest – das ist bereits ab einer Anlagesumme von 3.000 Euro möglich. Sobald dieser Mindestbetrag investiert worden ist, können Anleger zudem schnell und einfach einen Sparplan einrichten.

cominvest von comdirect ist ein sogenannter Robo-Advisor, der die langjährige Erfahrung von Finanzmarktexperten mit der Effizienz einer Investment-Software kombiniert. Einer der großen Vorteile des Robo-Advisors: Er ist frei von psychologisch begründetem Fehlverhalten. Das Computerprogramm bewertet die Aussichten von Märkten und Wertpapieren gerade mit Blick auf das Ganze: Die Optimierung des Portfolios im Hinblick auf die geeignete Anlagestrategie steht im Vordergrund, so werden unter anderem schmerzhafte Liebschaften zu einzelnen Anlagen im Depot vermieden.

Mehr Infos: www.comdirect.de/geldanlage/cominvest.html

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